Was ist der Besitztumseffekt – und warum blockiert er beim Ausmisten?

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Schnelle Fakten: Besitztumseffekt beim Ausmisten

✅ Wir überschätzen Dinge, nur weil sie uns gehören → psychologischer Effekt.

✅ Besitz aktiviert das Belohnungssystem im Gehirn → Loslassen fühlt sich wie Verlust an.

✅ Folge: Dinge wirken wertvoller, als sie wirklich sind → wir klammern uns fest.

✅ Lösung: bewusst prüfen, Bestandsaufnahme machen, nur wenige Erinnerungsstücke behalten.

✅ Ziel: weniger Blockaden, mehr Freiraum & Klarheit im Alltag.



Der Besitztumseffekt ist ein psychologisches Phänomen, von dem viele Menschen betroffen sind. Wir messen Dingen, die uns gehören, einen höheren Wert bei als ähnlichen Dingen, die uns nicht gehören.

Ein stark ausgeprägter Besitztumseffekt kann dazu führen, dass wir uns an Dingen klammern, uns eingeengt und überfordert fühlen und andere Bereiche vernachlässigen. Indem wir den Besitztumseffekt überwinden, können wir mehr Platz, Klarheit und Freiheit in unserem Leben gewinnen.

Warum hängen wir so sehr an Dingen?

❗ Der Besitztumseffekt sorgt dafür, dass wir unseren eigenen Dingen automatisch mehr Wert beimessen – selbst wenn sie nutzlos sind.

Viele von uns haben Schwierigkeiten, sich von Dingen zu trennen. Selbst wenn diese nicht mehr nützlich sind oder Platz wegnehmen, fällt es uns oft schwer, sie wegzugeben oder wegzuwerfen. Der Grund dafür ist der Besitztumseffekt (endowment effect), ein psychologisches Phänomen, das besagt, dass wir Dingen, die uns gehören, einen höheren Wert beimessen als ähnlichen Dingen, die uns nicht gehören.


Was passiert im Gehirn beim Besitztumseffekt?

❗ Besitz aktiviert unser Belohnungssystem, Loslassen kann sich sogar wie Schmerz anfühlen.

Der Besitztumseffekt beruht auf verschiedenen neuropsychologischen Mechanismen, die in unserem Gehirn ablaufen. Eine Studie aus dem Jahr 2009 zeigte beispielsweise, dass sich die Aktivität im Nucleus accumbens, einem Teil des Belohnungssystems im Gehirn, erhöht, wenn Menschen Bilder von Dingen sehen, die ihnen gehören. Das bedeutet, dass wir uns tatsächlich belohnt fühlen, wenn wir Dinge besitzen, und dass dieser Effekt durch das Gehirn verstärkt wird.

Hirnforscher konnten nachweisen, dass es sogar zu regelrechten Schmerzen führen kann, etwas zu verlieren oder loslassen zu müssen. Deswegen suchen wir oft nach Argumenten, die Dinge weiter zu behalten. Typische Argumente sind „Das war teuer“ oder „das kann man sicher noch mal brauchen“. Der materielle Wert der Dinge wird dabei oftmals überschätzt. Verstärkt wird der Effekt noch durch eine emotionale, sentimentale Aufladung.

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Welche Folgen kann ein starker Besitztumseffekt haben?

❗ Wir können uns eingeengt oder überfordert fühlen und den Blick für Wichtiges im Leben verlieren.

Ein stark ausgeprägter Besitztumseffekt kann unser Leben belasten und uns daran hindern, uns von unnötigem Ballast zu befreien. Die Folgen können vielfältig sein: Es kann dazu führen, dass wir uns in unseren eigenen vier Wänden eingeengt und überfordert fühlen, dass wir uns ständig mit Aufräumen und Sortieren beschäftigen müssen, oder dass wir uns so sehr auf unsere Dinge konzentrieren, dass wir andere Aspekte unseres Lebens vernachlässigen.


Wie kann ich den Besitztumseffekt überwinden?

❗ Mit diesen sechs einfachen Schritten – von bewusster Bestandsaufnahme bis zum bewussten Verabschieden.

Sechs Schritte zur Überwindung des Besitztumseffekts

  1. Sie machen nichts falsch.
  2. Machen Sie eine Bestandsaufnahme: Gehen Sie durch Ihre Wohnung und betrachten Sie jedes Stück bewusst. Überlegen Sie, ob es Ihnen wirklich Freude bereitet oder ob Sie nur aus Gewohnheit oder Angst vor Verlust daran festhalten. Wenn Sie merken, dass Sie nur aus diesen Gründen an etwas festhalten, können Sie es getrost aussortieren.
  3. Verabschieden Sie sich bewusst: Wenn Sie sich von einem Stück trennen und es Ihnen sehr schwerfällt, können Sie versuchen, sich bewusst zu verabschieden. Stellen Sie sich vor, dass das Stück in gute Hände kommt und dort weiterlebt. So fällt es Ihnen vielleicht leichter, loszulassen.
  4. Suchen Sie sich von den emotionalen Stücken nur einige wenige heraus, denen Sie einen besonderen Platz zuweisen. Von den übrigen können Sie Fotos machen.
  5. Reduzieren Sie den Zugang: Wenn Sie merken, dass Sie immer wieder Dinge anschaffen, die Sie nicht wirklich brauchen, können Sie versuchen, den Zugang zu reduzieren. Vermeiden Sie zum Beispiel gezielt Geschäfte oder Flohmärkte, die Sie in Versuchung bringen könnten.
  6. Kaufen Sie bewusst ein: Machen Sie sich Gedanken, ob Sie etwas wirklich brauchen und ob Sie dafür einen Platz haben. Stellen Sie sich vor, wo das Stück einen angemessenen Platz finden kann

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Foto (Beitragsbild, Zeug auf dem Tisch): Mr Brown / Unsplash

Eva

Eva Butz ist Ordnungscoachin in Dortmund und unterstützt Menschen dabei, Ballast loszulassen, Klarheit zu schaffen und Ordnung im Alltag zu finden. Auf www.ordnungsreich.de teilt sie Tipps für mehr Leichtigkeit und Struktur.